aktion tier übernimmt Rhesusaffen aus Eichwalde bei Berlin

Berlin / Brandenburg / Sachsenhagen, 06.01.2011. Michael Kretschmer ist den Tränen nahe. Gerade wird sein Rhesusaffenweibchen Nicki in das aktion tier- Tierschutzauto verladen. 15 Jahre lang lebte Nicki bei ihm aber nun kann er den Unterhalt nicht mehr finanzieren. „Wir haben auf Bitten Herrn Kretschmers hin den Affen heute übernommen und bringen ihn erst einmal in die aktion tier- Wildtier- und Artenschutzstation nach Sachsenhagen“, berichtet Ursula Bauer von aktion tier Berlin. Dr. Florian Brandes, Tierarzt und Leiter der Station in Sachsenhagen, hat Nicki fachmännisch im Kescher eingefangen, so dass ihr eine Narkose erspart blieb. In etwa 3 Monaten wird der Affe dann der Tierschutzorganisation AAP übergeben, welche in Almere in den Niederlanden eine spezielle Auffangstation unterhält. Hier wird dann versucht, die einsame Nicki wieder in eine Rhesusaffengruppe zu integrieren, damit sie ein artgerechtes Leben führen kann.

Nicki ist der letzte von ursprünglich 3 Rhesusaffen. Zuerst übernahm Herr Kretschmer den Affenmann Bimbo von einem Bekannten. Da dieser sehr einsam war, baute Herr Kretschmer ein Gehege und kaufte 1996 das Rhesusaffenweibchen Nita und deren 4-jährige Tochter Nicki aus dem Tierpark Klingenthal dazu. Damals ging es Herrn Kretschmer finanziell noch gut. Doch das Leben hat dem 54- Jährigen übel mitgespielt. Vor Jahren gab er seinen Beruf auf, um seine kranke Mutter bis zu ihrem Tod zu Hause zu pflegen. Später nahm Herr Kretschmer noch seinen Vater auf, der vor einigen Monaten ebenfalls starb.

aktion tier hatte im vergangenen Jahr eine Kampagne mit dem Titel „Wildtiere gehören nicht ins Wohnzimmer – artgerecht ist nur die Freiheit“ durchgeführt, im Rahmen derer unter anderem auf die Problematik der privaten Exotenhaltung hingewiesen wurde. Unter http://www.aktiontier.org/index.php?m=22&id=684 können Interessierte das Kampagnenvideo einsehen sowie den Kampagnenflyer und eine Unterschriftenliste gegen Exotenbörsen herunterladen.


Berliner Kurier, 10. Janauar 2011



Märkische Allgemeine, 11. Januar 2011



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