Eichhörnchennester in Balkonkästen - Vorsicht beim Frühjahrsputz!



Foto: © aktion tier e.V.

Der Winter ist vorbei. Viele Menschen freuen sich jetzt darauf, ihren Balkon neu zu gestalten. Tannenzweige will niemand mehr sehen und die alten Pflanzen in den Kästen werden bald durch Frühlingsblüher ersetzt. „Beim Frühjahrsputz auf dem Balkon sollte man jedoch sehr vorsichtig vorgehen, denn manche Eichhörnchen haben die ruhige Winterzeit dazu genutzt, vor allem in mit Zweigen bestückten Kästen Nester zu bauen, um dort ihre Jungen aufzuziehen“, weiß Tanya Lenn vom aktion tier- Projektpartner Eichhörnchen-Hilfe Berlin/Brandenburg.
Bei den Abräumarbeiten können leicht die Nester zerstört und im schlimmsten Fall sogar die Eichhörnchenbabys verletzt werden. Daher die dringende Bitte: Gehen Sie behutsam vor. Nehmen Sie vorsichtig einzelne Äste oder Teile von alten Pflanzen aus den Balkonkästen und erschrecken Sie nicht, wenn Sie Eichhörnchenjunge entdecken. Sollte dies der Fall sein, decken Sie das Nest wieder mit dem Nistmaterial ab und bewahren Sie Ruhe. „Wenn die Menschen den Balkon verlassen haben, wird die Eichhörnchenmutter wieder auftauchen und dann entscheiden, ob sie das Nest wieder richtet und die Jungen noch eine Weile auf dem Balkon aufzieht oder ihre Kinder eins nach dem anderen in ein neues Nest trägt“, sagt Tanya Lenn von der Eichhörnchen-Hilfe Berlin/Brandenburg.

Behält die Eichhörnchenmutter den Standort bei, muss man nur ein wenig Geduld haben. Das Geburtsnest wird in der Regel nach sechs Wochen sowieso verlassen. Danach kann der Balkon dann schön bepflanzt werden.


Habt ihr Fragen? 
Dann richtet diese gern an: 

Diplom-Biologin Ursula Bauer
aktion tier - Geschäftsstelle Berlin
Tel.: 030-30103831

oder

Tanya Lenn,
Eichhörnchen-Hilfe Berlin-Brandenburg e.V.
Tel.: 0172-3553314

Mehr Infos rund um unseren Kooperationspartner Eichhörnchen-Hilfe Berlin-Brandenburg e.V. erfahrt ihr auf deren Homepage: www.eichhoernchenhilfe-berlin.de 



Eichhörnchenseil – neues Projekt von aktion tier


Das Eichhörnchenseil hilft, die Tiere sicher von einer Straßenseite zur nächsten zu bringen!
Grafik: © Ursula Bauer

Immer wieder werden Eichhörnchen beim Überqueren von Straßen überfahren. Vor allem im Herbst und im Frühjahr ist die Gefahr besonders groß, da die Tiere hier mit dem Verstecken von Futter bzw. der Partnersuche derart beschäftigt sind, dass sie dem Straßenverkehr keine große Aufmerksamkeit widmen. Häufig hüpfen die kleinen Säuger derart unvermittelt über die Straße, dass ein Bremsen nicht mehr möglich ist.

Für dieses Problem gibt es eine Lösung – ein Eichhörnchenseil. Es handelt sich hierbei um ein etwas dickeres Tau, welches an Bäumen zu beiden Seiten der Straße in einer Höhe von etwa 10 m dauerhaft befestigt wird und von den Eichhörnchen zur sicheren Überquerung genutzt werden kann.

Von einem engagierten Eichhörnchenfreund haben wir erfahren, dass in Berlin am Müggelseedamm seit Jahren regelmäßig Hörnchen überfahren werden. An dieser Stelle werden wir das erste Berliner Eichhörnchenseil errichten. Um die Tiere daran zu gewöhnen, werden wir sie mit Hilfe von Futterkästchen anlocken, die wir an beiden Seilbäumen anbringen. Wie Erfahrungen aus England zeigen, wo es viele dieser Eichhörnchenbrücken gibt, lernen die Hörnchen sehr schnell die Benutzung der Seile.

Der Weg war bisher nicht ganz einfach und wir mussten echte Pionierarbeit leisten, da die meisten Beteiligten noch nie von einem Eichhörnchenseil gehört hatten. Diverse Genehmigungen sind erforderlich und ein Spezialist zum Anbringen des Seiles musste auch erst gefunden werden. Aber nun ist Land in Sicht und wenn alles gut geht, kann das Seil Anfang März installiert werden. Wir halten Euch über die weitere Entwicklung dieses sinnvollen Tierschutzprojektes natürlich auf dem Laufenden.



Übrigens... Es wird Frühling :-)

Fuchsschwanz-Anhänger wieder trendy




Echter Fuchsschwanz als Anhänger © Ursula Bauer
In den 1990er Jahren gehörten zum typischen Manta-Klischee neben dem Opel Manta auch die „Vokuhila“-Frisur des Fahrers sowie der Fuchsschwanz an der Antenne. Der Fuchsschwanz, früher als `prollig` verpönt, ist heute wieder in. Man sieht ihn naturbelassen an der Jeans getragen oder, grellbunt eingefärbt, an Handtäschchen baumeln. Versehen mit einem Einkaufswagen-Chip ist er für manche auch ein witziges Shopping-Utensil.

Die Diskussion, ob man anstelle der buschig schwarzen Schwänze der unter tierfeindlichen Bedingungen in Zuchtfarmen gehaltenen Silberfüchse lieber Schweife unserer heimischen Rotfüchse kaufen sollte, möchten wir gar nicht erst führen. Schließlich werden auch unsere heimischen Füchse nicht erschossen, weil sie krank oder schwer verletzt sind. Das im Rahmen der Jagdausübung in den meisten Bundesländern ganzjährig erlaubte Töten von Rotfüchsen wird in der Öffentlichkeit gerne als notwendige Maßnahme zur Bestandsregulierung verkauft. Angeblich, um das ökologische Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, welches der Mensch selbst durch sein Eingreifen in die Natur und deren Kreisläufe immer wieder nachhaltig gestört hat. Etwa 600.000 Füchse werden jedes Jahr in Deutschland erlegt. Sie gelten als wertloses Raubwild, als Nahrungskonkurrent.

Aufgrund der fehlenden Nachfrage werden von erlegten Füchsen häufig nicht einmal mehr die Felle verwertet, sondern der komplette Kadaver entsorgt. Sollte man da nicht froh sein, dass nun zumindest die Schweife der Tiere wieder als Accessoire an den Mann zu bringen sind? NEIN! Denn es geht um den persönlichen Standpunkt, die innere Haltung. Wer sich dazu entscheidet, kein Echtfell zu tragen, sagt NEIN zur Jagd und NEIN zur tierquälerischen Pelztierhaltung.


Fuchsschwanz aus Kunstfell an Einkaufswagen © Ursula Bauer

Künstlicher Fuchsschwanz als Accessoire © Ursula Bauer