 |
Foto: © aktion tier e.V. |
Berlin, 25.11.2013. Am vergangenen Samstag haben Mitarbeiter von aktion
tier- Meißen ungarischen Welpenhändlern einen Strich durch die Rechnung
gemacht. An der Autobahnraststätte „Dresdner Tor“ wollten die beiden Männer 2
Vizsla-Welpen (Ungarische Vorstehhunde) verkaufen. Ein Fernsehsender hatte den
Kauf eingefädelt und aktion tier- Meißen um fachkundigen Bestand gebeten.
Weitere 2 Vizsla-Welpen sowie 2 kleine Französische Bulldoggen befanden sich im
Kofferraum der Welpenhändler. Auch diese Tiere wollten die Männer bei ihrer
Fahrt durch Deutschland für 380 – 500 Euro pro Welpe verkaufen.
„Vor Ort stellte sich dann heraus, dass die Hunde nicht das für den legalen
Transport nach Deutschland erforderliche Alter aufwiesen“, erzählt Mario
Assmann von aktion tier- Meißen. Europäische Impfausweise waren zwar vorhanden
und die Tiere waren auch alle gechippt. Aber in den Ausweisen der 4
Vizsla-Welpen fehlten die für die Einfuhr nach Deutschland vorgeschriebene
Tollwutimpfung. Die Pässe der Französischen Bulldoggen stammten
merkwürdigerweise aus den Niederlanden, die tierärztlichen Einträge jedoch aus
Ungarn. Diverse Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen also, die uns
veranlassten, sofort die Polizei zu rufen. Diese nahm den Vorgang und die
Personalien der Hundehändler auf. Wir konnten alle Welpen sicherstellen und in
unser Tierheim nach Meißen bringen, wo sie in der Quarantänestation
untergebracht wurden und tierärztlich versorgt werden. „Ihr Gesundheitszustand
ist bedenklich, sie riechen unangenehm, haben Nasen- und Augenausfluss sowie
Durchfall“, sagt Tierpflegerin Anne Pionke von aktion tier- Meißen.
 |
Foto: © aktion tier e.V. |
 |
Foto: © aktion tier e.V. |
Wie sich herausstellte stammen die Tiere von einer ungarischen Züchterin,
die seit Jahren regelmäßig ihre Welpen über das Internetforum „Quoka“ anbietet.
Hundefreunde bestellen die Welpen und man trifft sich dann zur Übergabe auf
einer Deutschen Raststätte. „Was viele Menschen immer noch nicht wissen: häufig
sind die Impfausweise gefälscht, die Tiere illegale nach Deutschland importiert
und die meist viel zu jungen Welpen krank“, betont Mario Assmann von aktion
tier- Meißen. Auch unsere ungarische Züchterin hatte erst vor kurzem eine
kranke Vizsla-Hündin an ein Paar aus Dresden verkauft. Der Welpe war nach 2
Tage erkrankt und 5 Tage später in einer Tierklinik an Staupe und Parvovirose
gestorben.
„Das lukrative Geschäft mit osteuropäischen Welpen
blüht nach wie vor, da immer noch Menschen der Meinung sind, sich einen Hund
wie ein Kleidungsstück im Internet bestellen zu müssen“, bedauert Mario
Assmann. aktion tier rät daher dringend von dieser Art des Hundekaufs ab, dem
viele Hundert Welpen jährlich zum Opfer fallen. Gehen Sie zu einem seriösen
deutschen Züchter oder ins Tierheim. Dort warten viele gesunde Hunde auf ein
liebevolles Zuhause.