Weihnachtssterne sind giftig für Tiere




Foto: © Ursula Bauer
Derzeit findet man ihn am Eingang eines jeden Supermarktes – den Weihnachtsstern. Vor einigen Jahren noch schlicht knallrot mit grünen Blättern, gibt es ihn heutzutage in den verschiedensten Farbvarianten und Größen, von rosé bis gelb, von mini bis riesig. Er ist schön anzuschauen und tendenziell eher pflegeleicht.

Doch Vorsicht! Auch Tiere finden neue Zimmerpflanzen spannend und in diesem Fall kann dies fatal ausgehen. Der Weihnachtsstern gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und ist daher hochgiftig für Tiere. Das gilt nicht nur für Hund und Katze, auch Vögeln bekommt die attraktive Pflanze alles andere als gut. Neugierig benagen unsere tierischen Freunde den frisch erworbenen Einrichtungsgegenstand, nicht ahnend, welche Konsequenzen dies für ihre Gesundheit haben kann.

Zu den klassischen Vergiftungserscheinungen bei Tieren durch Weihnachtssterne gehören Erbrechen, Zittern, Speicheln und Muskelkrämpfe. Später können sich Durchfall und Nierenversagen hinzugesellen. Daher muss schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden, sobald die Giftaufnahme bemerkt wurde. Zwei Stunden hat man Zeit um ein Mittel zu spritzen, damit das Tier sich erbrechen muss. Danach bleibt nur die symptomatische Behandlung.

Besser es kommt erst gar nicht so weit. Vorweihnachtliche Stimmung lässt sich auch ohne Weihnachtsstern erzeugen. Und wenn es denn unbedingt einer sein soll, so sollte er außer Reichweite eurer Tiere platziert werden!

Erstes Krematorium für Pferde in Deutschland eröffnet



Foto: © aktion tier e.V.
Bislang war es in der Bundesrepublik verboten, Pferde einäschern zu lassen. Dem Pferdefreund blieb nichts anderes übrig, als seinen geliebten Vierbeiner nach dessen Tod in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt zu entsorgen.

Eine Vorstellung, die viele Pferdeliebhaber mit Grauen erfüllte. Erlangt doch auch das Pferd – genau wie Hund und Katze – nach Jahren des Zusammenlebens den Status eines Familienmitgliedes. Nur zu verständlich, dass Pferdebesitzer den Wunsch hegen, dass mit dem Körper des verstorbenen Tieres pietätvoll umgegangen wird.

Hunde und Katzen dürfen hierzulande schließlich schon seit Jahren kremiert werden. Das Gesetz, dass das Einäschern von Ponys und Pferden bisher verboten hat, wurde im Frühjahr dieses Jahres geändert. Kurz darauf begann ein Ehepaar in Schwäbisch Hall mit dem Bau des ersten Krematoriums für Pferde. Der Bedarf dafür ist mit ziemlicher Sicherheit da. Schätzungen zufolge wurden jedes Jahr mehrere hundert tote Pferde in die Niederlande oder die Schweiz verbracht, um sie dort kremieren zu lassen. In diesen Ländern ist die Einäscherung von Pferdekörpern schon länger legal.
Günstig ist diese Art des Abschieds allerdings nicht. Je nach Gewicht des Pferdekörpers fallen Kosten im Rahmen von 2000 bis 3500 Euro für die Verbrennung an. Sie dauert mehrere Stunden. Das Krematorium bietet darüber hinaus an, die Tiere abzuholen. Nach der Einäscherung darf der Besitzer die Asche seines Vierbeiners sogar in einer Urne mit nach Hause nehmen. Bei einer menschlichen Kremierung ist das nicht erlaubt. Mit der Asche des Pferdes kann er dann machen, was er möchte. Auf der Koppel verstreuen, ins häusliche Regal stellen oder unter einem Baum vergraben. Ganz wie es seinen Vorstellungen vom Abschied seines geliebten Freundes entspricht.

Ausstiegshilfen für Tiere in Friedhofs- Wasserbecken angebracht

Fotos: © aktion tier e.V./Bauer

© aktion tier e.V./Bauer
Da im Rahmen der Grabpflege vor allem im Sommer viel gegossen werden muss, gibt es auf jedem Friedhof meist mehrere Wasserentnahmestellen. Alle Anlagen, wo Wasser in Becken steht, sind für Tiere potentiell gefährlich. Beispielweise Steinbecken mit oder ohne Wasserhahn, in denen sich Leitungs- oder Regenwasser sammelt. Sind die Wände hoch und glatt, gibt es kein Entkommen: Durstige Vögel, Eichhörnchen, Mäuse und Insekten, die hineingefallen sind, kommen nicht mehr heraus und ertrinken. Die Zahl der Opfer kann niemand genau beziffern, aber Friedhofsmitarbeiter und Besucher berichten, dass regelmäßig tote Tiere in den Becken im Wasser treiben.

Tanya Lenn von der aktion tier- Eichhörnchenhilfe kümmert ich seit Langem um diese Gefahrenquellen. Gestern hat sie eine aktion tier-Mitarbeiterin zum Friedhof Baumschulenweg in Berlin begleitet.

Schnell entdeckte Frau Lenn zwei alte Steinbecken, in denen das Wasser stand. In jedes wurde ein mitgebrachter dicker Ast gelegt, an dem die Tiere herausklettern können.

Die Rinde der Äste sollte möglichst rau sein, an glatten Oberflächen besteht die Gefahr des Abrutschens. Diese simple Ausstiegshilfe wird in Zukunft vielen Tieren das Leben retten. Um die Friedhofsbesucher über den Zweck der Äste zu informieren, hat Frau Lenn außerdem entsprechende Hinweisschilder angebracht.

Veterinäramt Teltow-Fläming ordnet Rückgabe der illegal aus Polen eingeführten Spitze an

Am Tag der Herausgabe ging es zwei der Spitzwelpen besonders schlecht.
Foto: © aktion tier Zossen

Am vergangenen Montag hat das Veterinäramt Teltow-Fläming die Herausgabe der einige Tage vorher vom Zoll aufgegriffenen, illegal aus Polen importierten sieben Spitze angeordnet. Die weder gechippten noch gegen Tollwut geimpften und außerdem kranken Tiere waren vom gleichen Veterinäramt eingezogen und in unserem Tierheim in Zossen untergebracht worden. 

Entsprechend geschockt waren unsere Mitarbeiter, als die Anweisung kam, die Hunde wieder herauszugeben. Wir hatten das Amt im Vorfeld in einem Fax sehr deutlich darauf hingewiesen, dass wir die Vorgehensweise für rechtswidrig halten. Ungeachtet dessen hat die am Montag im Tierheim anwesende Vertreterin des Veterinäramtes Teltow Fläming die Spitze an den angeblichen Lebensgefährten der angeblichen Besitzerin übergeben, mit der Anweisung, diese zurück nach Polen zu bringen. Ob der Mann dieser Aufforderung gefolgt ist, wurde nicht kontrolliert. Vielleicht hat er die ungeimpften, kranken Vierbeiner inzwischen in Deutschland verkauft.


In diesem Transporter waren die Welpen nach Deutschland gebracht worden.
Foto: © aktion tier Zossen
Das Vorgehen des Veterinäramtes ist unserer Meinung nach wie eine Einladung an alle kriminellen Hundehändler. Denn selbst wenn diese bei einem Transport erwischt werden, drohen ihnen zumindest im Landkreis Teltow-Fläming keine rechtlichen Konsequenzen. Man zahlt für die Unterbringung und Versorgung der Hunde ein im Vergleich zum Wert der Tiere geringes Entgeld und zieht mitsamt der Ware seiner Wege. Diese wurde in unserem Fall mit behördlicher Unterstützung auch noch legalisiert. Denn das Veterinäramt Teltow Fläming hatte angeordnet, alle Spitze vor der Rückgabe zu chippen und mit einem EU-Heimtierpass auszustatten.

Wir fragen uns, warum die Tiere überhaupt eingezogen wurden. Begründet hatte das Amt die Wegnahme mit Verstößen gegen tierschutz- und seuchenrechtliche Vorgaben. An diesen Gründen hatte sich bis zur angeordneten Herausgabe jedoch nichts geändert. Die Hunde hatten immer noch keinen wirksamen Tollwutschutz und waren immer noch krank. Sie litten an Giardien, einem Darmparasit, der schlimmen Durchfall verursacht, und an Bindehautentzündung. Am Tag der Herausgabe ging es zwei der Spitzwelpen besonders schlecht. Unsere Tierärztin machte die anwesende Veterinärin bei einer Begutachtung der Tiere auf diesen Umstand aufmerksam - ohne Erfolg.

Werden Hunde ohne wirksamen Impfschutz gegen Tollwut nach Deutschland eingeführt und aufgegriffen, gibt es zwei Möglichkeiten, wie die Behörden reagieren können. Entweder werden die Tiere eingeschläfert, was zum Glück äußerst selten verfügt wird. Oder es wird eine Quarantäne angeordnet, bis die Vierbeiner geimpft und der Schutz nach mindestens 21 Tagen wirksam ist. Hunde, die vom Zoll an der Grenze bei der versuchten illegalen Einreise entdeckt werden, können zurückgeschickt werden. Sind sie erst einmal im Land, ist dies jedoch keine Option mehr.

Die Spitze im Tierheim 'aktion tier Zossen'. Foto: © aktion tier Zossen
Der Verein der Tierfreunde Schützende Hand e.V. prüft nun, welche rechtlichen Schritte gegen das Veterinäramt unternommen werden können. Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Amt Teltow Fläming halten wir indes für unmöglich. Schließlich möchten wir keine Erfüllungsgehilfen sein, die das Veterinäramt dabei unterstützen, unseres Erachtens rechtswidrige Zustände zu legalisieren.
 
aktion tier– Zossen ist ein Gemeinschaftsprojekt von aktion tier- menschen für tiere e.V. und dem Verein der Tierfreunde „Schützende Hand e.V.“.
 
Weitere Informationen bei:
Diplom-Biologin Ursula Bauer (Vorstandsvorsitzende des Vereines der Tierfreunde Schützende Hand)
Tel.: +49 30 30 10 38 31

Plastikmüll gefährdet unsere Umwelt

Plastik tötet! Fotos: © Ursula Bauer

 Wir sollten unsere Umwelt schützen und erhalten -
denn wir sind ein Teil davon! Fotos: © Ursula Bauer
Haufenweise Plastikmüll am Strand.
Fotos: © Ursula Bauer
Ein Tag am Meer könnte eigentlich schön und unbeschwert sein. Das Schaukeln der Wellen, Möwen, die sich schreiend um Futter streiten, die Luft riecht frisch nach Salz und Tang. Gute Voraussetzungen zum „Seele-baumeln-lassen“. Wäre da nicht der Müll am Strand. Schnüre, Plastikflaschen, Verschlüsse, Dosen, Glasscherben … hat man sich erst einmal auf den ganzen Unrat konzentriert, ist die Erholung schnell dahin. Nicht nur, dass sich die vielen Lach- und Silbermöwen, die am Strand herumlaufen, jederzeit in den Schnüren verfangen oder an scharfen Müllteilen verletzen können. Im seichten Wasser treibt auch noch eine tote Silbermöwe neben einer Plastiktüte. Ein junger Vogel, das erkennt man am bräunlichen Gefieder.

Dabei ist die weltweite Verschmutzung unserer Flüsse, Seen und Meere durch Kunststoffmüll mittlerweile weitaus größer, als es die deutlich sichtbaren Abfallteile aus Kunststoff vermuten lassen. Zur zunehmenden Belastung der Gewässer werden nämlich die nicht löslichen, klitzekleinen Kunststoffpartikel, auch Mikroplastik genannt (Durchmesser kleiner als 5mm). Mikroplastik entsteht einerseits, wenn sich größere Plastikteile zum Beispiel durch Sonne, Wind und Wellenbewegung zersetzen. Zum anderen wird Mikroplastik in Putzmitteln und Kosmetikprodukten beispielsweise als Füllstoff, Bindemittel, Glanzverstärker oder Schleifmittel (Peelings) verwendet. Mit dem Abwasser gelangen die Kunststoffteilchen dann in die Gewässer.

Kunststoffe werden in der Natur nicht abgebaut. Sie zerfallen im Laufe der Zeit in immer kleinere Partikel, aber sie verschwinden nicht. Mittlerweile ist Mikroplastik in allen Arten von Binnengewässern und in allen Meeren zu finden. Es wird von den Wasserlebewesen (z.B. Muscheln, Wasserflöhe, Würmer, Fische) entweder mit dem Wasser oder über die Nahrung aufgenommen. Oft werden die Kunststoffteilchen auch mit Futter verwechselt und gezielt gefressen. Entsprechend der Nahrungskette reichert sich Mikroplastik zum Beispiel in größeren Raubfischen an, die sich von Fischen und Muscheln ernähren. So gelangt es schließlich auf unsere Teller und in unsere Körper. Inzwischen wurde Mikroplastik auch an Land in den Böden festgestellt, was zusätzlich Grund zum Handeln gibt. Dass Müll nicht in der Natur zurücklassen wird, sollte selbstverständlich sein.

Außerdem sollten wir nicht darauf warten, dass Kunststoffe in Kosmetika irgendwann einmal verboten werden, sondern schon jetzt bewusst einkaufen und auf derartige Produkte verzichten. Zum Beispiel sind vor allem in Peelings, Waschlotionen und Cremes häufig die Kunststoffe Acrylates Crosspolymer (ACS) und Polyethylen (PE) enthalten. In Duschgels und Flüssigseifen ist ferner Acrylates Copolymer (AC) ein weit verbreiteter Inhaltstoff. Entweder wirft man einen Blick auf das Etikett oder kauft gleich zertifizierte Naturkosmetik, die garantiert keine Kunststoffe wie Plastik und Silikone enthält.

Kunststoff kann an vielen anderen Stellen im Alltag vermieden werden. Etwa, indem man Stoffbeutel statt Plastiktüten für den Einkauf verwendet. Auch synthetische Kleidung zum Beispiel aus Elasthan oder Polyester ist bedenklich, da bei jedem Waschen etliche Kunststofffasern verloren gehen und mit dem Abwasser in die Gewässer gelangen.

Wir sollten unsere Umwelt schützen und erhalten - denn wir sind ein Teil davon!

Eichen im Herbst können für Pferde gefährlich sein

Foto: © aktion tier e.V.
Viele Pferdebesitzer wissen es gar nicht: Sowohl Eichenblätter als auch die Eicheln selbst enthalten einen Stoff, der schwerste Vergiftungen bei Pferden auslösen kann. Pferdebesitzer müssen im Herbst daher unbedingt darauf achten, dass ihre Pferde weder Eicheln noch das Laub von Eichen fressen, dann steht Ausritten im goldenen Herbst nichts im Wege.

Mehr Infos dazu: https://www.aktiontier.org/presse/pressemitteilungen/artikel/datum/2015/11/eichen-im-herbst-gefaehrlich-fuer-pferde/

Foto: © aktion tier e.V.

Tierschützer freigesprochen


Foto (Symbolbild): © Ursula Bauer

Das Urteil des Landgerichts Magdeburg letzter Woche hat es in sich. Tierschützer waren des Hausfriedensbruchs angeklagt, weil sie sich unerlaubter Weise Zutritt zu einer Schweinemastanlage verschafft und die desaströsen Zustände innerhalb der Stallungen gefilmt und veröffentlich hatten. Jetzt wurden sie überraschend freigesprochen. Ein mutiger Richterspruch!

Der zuständige Richter hat klargemacht, dass ohne diesen Regelbruch der Tierschützer der von den Behörden tolerierte Missstand nicht behoben worden wäre. Die Tierschützer hatten im Vorfeld mehrmals Kontakt zu den verantwortlichen Amtsveterinären gesucht. Sie hatten die tierquälerische Haltung angezeigt und um Kontrollen gebeten. Doch leider haben die Veterinärämter nicht für Abhilfe gesorgt.

Der Richter war der Meinung, dass sich der Staat die Einmischung der Bürger gefallen lassen muss, wenn er selbst derart versagt. Im Juristendeutsch nennt sich das 'Rechtfertigung durch ein überwiegendes anderes Schutzgut'.

Aus diesem Urteil darf jetzt natürlich nicht abgeleitet werden, dass nun jeder nach Gutdünken Recht brechen darf. Ganz im Gegenteil: Der Rechtsweg muss in jedem Fall beschritten werden. Erfreulich ist aber, dass die Ämter ab jetzt gezwungen sind, Hinweisen eifrig nachzugehen. Ansonsten müssen sie befürchten von Bürgern, die diese Tatenlosigkeit nicht akzeptieren, bloßgestellt zu werden.

Leider hat die Staatsanwaltschaft am Montag Berufung gegen den Richterspruch eingelegt. Vor dem Oberlandesgericht Naumburg wird der Fall also erneut verhandelt werden. Bleibt zu hoffen, dass auch diesmal das Urteil so ausfällt, dass es Veterinärämter zwingt, bei Handlungsbedarf auch wirklich tätig zu werden.

Jungigel umgesiedelt | Die wenigsten Igel brauchen menschliche Hilfe!

Der Igel erkundet seine neue Umgebung. Foto: © Ursula Bauer
Am vergangenen Wochenende haben wir einen Jungigel umgesiedelt, der an einer stark befahrenen Straße in einem dicht bebauten Berliner Bezirk gefunden worden war. Das gesunde und über 600 Gramm schwere Tier wurde in einem weitläufigen, vielfältig strukturierten Landschaftspark freigelassen. Dort bieten Naturelemente wie Hecken, Gebüsche, Steinmauern, Teiche, Nutz- und Ziergartenbereiche ideale Lebensbedingungen.

------ WICHTIG ------

Nur in absoluten Ausnahmefällen wie diesem ist eine Umsiedelung gerechtfertigt und sinnvoll. Wer einen Igel wahllos einsammelt, nur weil er das Gefühl hat, das Tier sei in der Stadt fehl am Platz, handelt tierschutzwidrig und tut dem kleinen Outdoor-Profi auch keinen Gefallen. Igel sind sogenannte Kulturfolger, die heute vorrangig in der Nähe des Menschen zum Beispiel in den begrünten Randbereichen von Siedlungen sowie in Gärten und Parks leben. Jeder Igel hat ein festes Revier, in dem er lebt und auf Nahrungssuche geht und aus dem man ihn niemals ohne triftigen Grund herausreichen sollte. Es ist völlig normal, dass uns die Tiere auch ab und an in der Stadt begegnen. Sie müssen nicht automatisch „gerettet“ werden.

Unserem Igel drohte an der Straße unmittelbare Gefahr und es befanden sich in der näheren Umgebung weder Gärten noch eine Grünanlage, wohin wir das Tier hätten bringen können, daher gab es keine andere Lösung als die Umsiedelung.

Außer in akuten Gefahrensituationen sollte man helfen, wenn:
- Der Igel verletzt und/oder offensichtlich krank ist
- Igelsäuglinge mit geschlossenen Augen, die sich tagsüber außerhalb des Nestes befinden
- Untergewichtige Tiere (Mindestgewicht Anfang November: Jungigel ca. 500g, Alttiere ca. 1.000g)
- Igel, die bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke für längere Zeit draußen herumlaufen

Laien können oft nicht beurteilen, ob sich ein Igel in einer akuten Notsituation befindet. Wir empfehlen daher, vor einer auch noch so gut gemeinten `Rettungsaktion` mit einem Igelexperten zum Beispiel von aktion tier zu sprechen.

Geschäftige Eichhörnchen unterwegs

Foto: © Sabo

Jetzt legen Eichhörnchen ihre Wintervorräte an. Sie vergraben und verstecken jede Menge Nüsse, Bucheckern und andere Pflanzensamen. Das Futter wird im Boden verscharrt, in Astgabeln eingeklemmt oder unter loser Baumrinde deponiert.

Da Eichhörnchen keinen durchgängigen Winterschlaf sondern lediglich eine Winterruhe abhalten, benötigen sie für die Wachphasen ausreichend Nahrung. Die Tiere sind im Moment so eifrig damit beschäftigt, ihre Vorräte zu sammeln und in die zahlreichen Verstecke zu schaffen, dass sie gar nicht mehr auf den Autoverkehr achten.

Viele „Hörnchen“ sind in diesem Herbst schon überfahren worden. Daher bitten wir alle Autofahrer dringend um eine vorsichtige Fahrweise. Vor allem an Parks, Friedhöfen und Gehölzgruppen ist mit Hörnchen zu rechnen, die, eine Nuss im Maul, schnell die Strasse überqueren wollen.
Bitte, liebe Autofahrer, nehmt jetzt besonders viel Rücksicht – denn Eichhörnchen habe keine Bremse!

Mehr Sicherheit für Hunde durch Leuchthalsbänder

Foto: © aktion tier e.V.

Selbstverständlich muss der beste Freund des Menschen auch im Herbst und Winter ausgeführt werden. Da es zu diesen Jahreszeiten früh dämmert und die Gassirunden vermehrt im Dunkeln stattfinden, sind unsere Hunde besonders gefährdet. Um sie vor allem für Autofahrer besser erkennbar zu machen sollten sie jetzt mit Leuchthalsbändern ausgestattet werden.

Für uns Menschen ist es selbstverständlich, bei Dämmerung und Dunkelheit das Licht am Fahrrad oder am Auto einzuschalten oder die Kleidung spätestens im Herbst mit Lichtreflektoren zu versehen. Eher selten sieht man dagegen Hunde, die den Lichtverhältnissen der dunklen Jahreszeit angepasst durch die Straßen geführt werden. Dabei kann man seinen Vierbeiner beim Gassigehen schon durch das einfache Anlegen eines Leuchthalsbands oder eines Leuchtgeschirrs für die anderen Verkehrsteilnehmer gut sichtbar machen und so vor vielen Gefahren schützen.

Aber nicht nur im Straßenverkehr sind Leuchthalsbänder zu empfehlen. Auch bei Spaziergängen durch Parks, Wälder oder über freies Feld kann das nützliche Utensil vor allem bei Hunden mit dunkler Fellfarbe für mehr Entspannung und Sicherheit sorgen. Durch das Blinken und Leuchten sind die Vierbeiner auch über eine recht weite Entfernung noch gut zu erkennen, so dass Herrchen und Frauchen bei Bedarf schnell reagieren können.

Im Handel erhältlich sind beispielsweise einfache „Leuchtringe“, die dem Hund zusätzlich zum eigentlichen Halsband umgelegt werden können. Andere, stabilere Varianten mit Ösen für Leine und Hundemarke sind dagegen schon ein brauchbarer Ersatz für das normale Halsband. Man sollte jedoch darauf achten, dass das Leuchthalsband durch batterie- oder akkubetriebene LED´s aktiv leuchtet und nicht nur mit Reflektoren ausgestattet ist. Reflektoren haben den Nachteil, dass sie erst dann aufleuchten, wenn sie direkt von einem Scheinwerfer oder einer anderen Lichtquelle angestrahlt werden. Dann kann es unter Umständen jedoch schon zu spät sein.

Wie jedes Halsband sollte auch das Leuchthalsband der Größe des Hundes angepasst und weder zu eng noch zu weit sein. Für 8,00 bis 10,00 € sind einfachere Ausführungen zu haben, wasserfeste Leuchthalsbänder sind etwas teurer. Am besten kauft man das Leuchthalsband im Fachgeschäft, wo man die richtige Größe gleich am mitgebrachten Hund auszuprobieren kann.

Am 4. Oktober ist Welttierschutztag!

Denny vom aktion tier-Aufklärungsteam mit "Felantix" in der aktion tier Geschäftsstelle Berlin. Foto: © aktion tier e.V.
"Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir, alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir. Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir, also sind sie uns gleich gestellte Werke des allmächtigen Schöpfers – unsere Brüder."

Franz von Assisi (1182 - 1226), Gründer des Ordens der Franziskaner

Der Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi und der Welttierschutztag fallen bewusst auf den heutigen 4. Oktober. Denn Franziskus setzte sich zeitlebens für Tiere und die Natur ein und gilt für viele als erster Tier- und Naturschützer der Geschichte.

Tierschutz fängt für aktion tier e.V. im Kopf an - und nicht im Tierheim. Nur wenn jeder von euch sein Handeln möglichst tierschutzbewusst ausrichtet, kann langfristig etwas verändert werden. Das gilt für den Einkauf im Supermarkt ebenso wie für die Anschaffung eines Haustieres.

Weil Wissen die Basis dafür ist, sich überhaupt tierschutzbewusst verhalten zu können, setzen wir seit vielen Jahren auf Aufklärungsarbeit. Unsere Mitarbeiter informieren in persönlichen Gesprächen über Tierschutzthemen und wir stellen zahlreiche kostenlose Artikel und Broschüren auf unserer Internetseite bereit. Außerdem stehen wir euch per Mail und telefonisch in unserer Berliner Geschäftsstelle für alle Fragen zum Tierschutz gern zur Verfügung.

Wie ihr euren Garten zum Igelparadies macht

Foto: Ein naturnaher Garten. © Ursula Bauer
Gerade in unseren Gärten begegnen wir immer wieder Igeln, die sich auf ein Leben in der Nähe des Menschen eingerichtet haben. Vor allem mit Einbruch der Dämmerung sind die nachtaktiven Stacheltiere entlang von Zaun-, Haus- oder Bordsteinwänden auf der Suche nach Nahrung unterwegs. Um die Gefahren zu minimieren, die auch in unseren Hausgärten auf Igel lauern, könnt ihr folgende Hinweise zu beachten:

- Mülltüten immer gut verschließen, sonst klettern neugierige Igel hinein und sitzen dann in der Falle.

- Garagentore und die Türen von Gartenhäusern immer geschlossen halten. Versehentlich eingesperrte Igel können verhungern, wenn die Tore länger geschlossen bleiben.

- Denkt an ausreichend große Durchgänge in der Gartenumzäunung, damit der Igel auch in Nachbars Garten laufen kann.

- Vorsicht beim Umsetzen von Kompost! Bitte stecht nicht unbedacht mit einem Spaten oder einer Mistgabel hinein – es könnten Igel darin wohnen.

- Wenn das Abbrennen von Gartenabfällen nicht zu vermeiden ist, bitte vor dem Anzünden den Haufen vorsichtig umschichten.

- Verwendet weder Gift noch chemische Düngemittel.

- Deckt Kellerschächte und Swimming-Pools ab.

- Laubsauger sind für Igelkinder lebensgefährlich, da sie leicht eingesaugt werden können.

Ein vielfältiger, naturnaher Garten beherbergt zahlreiche Futtertiere des Igels und bietet ihm gute Versteckmöglichkeiten. Im Herbst solltet ihr außerdem Laub und Schnittgut in einer ruhigen Gartenecke aufschichten, damit sich die stacheligen Gesellen darunter ein Nest für ihren Winterschlaf bauen können.

Na dann... auf in den Herbst! 🍁🍂🍃
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Mehr zum Igel: https://www.aktiontier.org/kampagnen/unsere-igel/
Zum aktion tier Igelzentrum Niedersachsen: https://www.aktiontier-igelzentrum.org/

Etwa ein Drittel aller Hunde, Katzen und kleinen Heimtiere in Deutschland bringen zu viel Gewicht auf die Waage

Übergewichtige Katze. Foto: © Ursula Bauer
Leider nehmen Tierhalter das Sprichwort "Liebe geht durch den Magen" häufig allzu wörtlich. Vor allem mit kalorienreichen Häppchen, Tiersnacks und Essensresten werden viele Hunde regelrecht gemästet.

Etwa ein Drittel aller Hunde, Katzen und kleinen Heimtiere in Deutschland bringen zu viel Gewicht auf die Waage. Fettleibigkeit ist vor allem bei Hunden die verbreitetste, ernährungsbedingte Krankheit – verursacht durch zu wenig Bewegung in Verbindung mit übermäßigem Kalorienkonsum.

Über die Gründe für das an Körperverletzung grenzende Fütterungsverhalten der Besitzer kann dagegen nur spekuliert werden. Das Bedürfnis, den Hund über die Nahrung zu verwöhnen, ist sicherlich ein Aspekt.

Auf jeden Fall hat maßlose Fütterung mit Liebe herzlich wenig zu tun. Denn Fettleibigkeit macht nicht glücklich, sondern krank. Wie stark übergewichtige Menschen leiden auch dicke Tiere zum Beispiel an Gelenk- und Bandscheibenproblemen, Atembeschwerden, Blähungen, Herz- und Lebererkrankungen sowie an Diabetes. Übergewicht macht außerdem faul und träge, wodurch die Fettleibigkeit weiter verschlimmert wird.

Echte Tierliebe bedeutet, dass wir unseren Hunden vor allem eins schenken: Aufmerksamkeit und Zeit! Ausgedehnte Spaziergänge, Spielen und Kuscheln macht die Vierbeiner glücklich und hält sie gesund.

Tipps zur Ernährung von Hunden und Katzen sowie unsere kostenlose Broschüre dazu findet ihr hier: https://www.aktiontier.org/kampagnen/tierliebe-geht-durch-den-magen/

Achtung, magnetisch!

Foto: © Ursula Bauer
Es gibt Dinge, die gibt es gar nicht. Dazu gehören Hamster, die tagelang in der Ecke sitzen und sich nicht rühren. Bringt der besorgte Tierbesitzer den Kleinen zum Tierarzt, ist der Nager auf einmal putzmunter und frisst wie ein Scheunendrescher. So geschehen letzten Monat in England. Des Rätsels Lösung liegt vor allem in einer Besonderheit der Nahrungsgewohnheiten des Hamsters.

Dieser Patient hatte bei einem nächtlichen Freigang einen Kühlschrankmagneten ergattert und ihn - wie es sich für einen Hamster gehört - in der Backe verstaut. Nachdem das Tier zurück in den heimatlichen Käfig aus Drahtgitter verbracht worden war, entfaltete der Magnet seine Wirkung. Gut verstaut in der Hamsterbacke, wurde er von den Eisenstäben des Gitterkäfigs angezogen. Damit saß der arme Hamster samt Magnet in der Backentasche fest und konnte weder vornoch zurück. Zu stark war die magnetische Anziehungskraft, als dass das Tierchen sie hätte überwinden können. Deshalb musste er in ein- und derselben Position ausharren. An Fressen war schon gar nicht zu denken. Die Besitzerin brachte das arme Geschöpf mit Käfig in die Praxis. Dort geschah das Wunder. Kaum aus dem Käfig gehoben war das Hamsterchen munter und begann das angebotene Futter sofort zu fressen. Die im Anschluss durchgeführte gründliche Untersuchung brachte Klarheit. Ein runder Magnetsticker steckte in der Hamsterbacke. Das Geheimnis war gelüftet.

Das ist kein Einzelfall! Immer wieder nehmen in der Wohnung gehaltene Hamster Fremdkörper auf, die ihnen nicht bekommen. Daher sollte bei Hamstern, sobald sie auffällig werden, immer auch die Backentasche vom Tierarzt oder vom Besitzer, so er es denn kann, mit untersucht werden. Immerhin können Hamster bis zu zwanzig Gramm Material pro Backenseite unterbringen. Da ist von Plastikspielzeug bis zum Küchenmagneten alles drin – im wahrsten Sinne des Wortes.

Heute ist Weltkatzentag!

Foto: © aktion tier e.V.
In Deutschland sind Katzen die mit Abstand beliebtesten Haustiere. Sie begleiten ihre "Dosenöffner" über viele Jahre und sind in guten und auch schweren Zeiten an ihrer Seite.

Leider, und auch daran wollen wir heute denken, haben nicht alle Katzen das Glück eines erfüllten, tiergerechten Lebens. Die chronisch überfüllten Katzenstationen deutscher Tierheime und die alarmierend hohen Zahlen an Straßenkatzen sprechen da eine deutliche Sprache. Angeschafft, abgegeben, ausgesetzt - sind die traurigen Stationen vieler Tausend Katzenschicksale.

Straßenkatzen sind in der Regel ausgesetzte und dann verwilderte Haustiger sowie deren Nachkommen. Es gibt sie flächendeckend überall in Deutschland. aktion tier hat sich schon früh dieses Problemkomplexes „Straßenkatzen“ angenommen und bereits im Jahr 2002 das "Projekt Kitty" ins Leben gerufen, im Rahmen dessen jährlich bundesweit rund 4.000 Katzen kastriert werden. Darüber hinaus werden Tausende Tiere medizinisch versorgt und an festen Futterstellen betreut.

Da zur Vermehrung der Straßenkatzen-Populationen auch maßgeblich unkastrierte Hauskatzen mit Freigang beitragen, setzt sich aktion tier darüber hinaus für eine bundesweite Kastrationspflicht von privaten Freigängerkatzen ein. Die in Paderborn durch intensives Mitwirken von aktion tier erstmals in Deutschland eingeführte, behördlich vorgeschriebene Kastrationspflicht, das sogenannte Paderborner Modell, hat inzwischen Schule gemacht. Sie soll bislang in über 500 Städten und Gemeinden eingeführt worden sein.

Eine weitere effektive Maßnahme, um das Aussetzen von Hauskatzen zu erschweren, wäre die bundesweite Chip- und Registrierpflicht von Hauskatzen. Die hierdurch deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit, ein aufgefundenes Tier seinem Besitzer zuzuordnen, würde mit Sicherheit viele Menschen davon abhalten, sich ihrer Katze durch Aussetzen zu entledigen.

Wir wünschen allen Katzenfans einen schönen "Weltkatzentag"!

Hitze-Tipps für Haustiere

Foto:Sevenpixx. Lizenz: CC0 1.0 Universell (CC0 1.0)
Es wird heiß heute in Deutschland. Hier ein paar kurze Tipps für eure Tiere, damit sie mit der Hitze bestmöglich zurecht kommen:
  • Impfungen oder Routineuntersuchungen beim Tierarzt verschiebt man besser um einige Tage, bis sich die Temperaturen normalisiert haben. Verantwortungsvolle Tierärzte haben mit Sicherheit Verständnis auch für kurzfristige Terminabsagen.
  • Hunde und Katzen liegen im Sommer gerne an kühleren Orten wie etwa im Keller, auf den Fliesen im Bad oder unter dem Baum im Garten. 
  • Frisches Trinkwasser in ausreichender Menge ist für alle Haustiere im Sommer besonders wichtig. 
  • Gehege von Kleintieren oder Vogelkäfige dürfen nie auf der Fensterbank oder an anderen besonnten Stellen stehen. 
  • Außengehege von Meerschweinchen und Kaninchen müssen immer ausreichend Schatten bieten.
  • Die kühle Zugluft von Ventilatoren oder Klimaanlagen tut unseren Haustieren nicht gut, sie kann zu Erkältungen und Augenentzündungen führen.
Und man kann es gar nicht oft genug sagen:

  • HUNDE DÜRFEN NICHT ALLEIN IM AUTO ZURÜCK GELASSEN WERDEN!
Tierfreunde, die zurückgelassene Hunde im Auto entdecken, können einen drohenden Hitzeschlag leicht erkennen. Hechelt das Tier hochfrequent und unruhig oder zeigt es Krämpfe, Erbrechen oder Durchfall, liegt es gar apathisch auf der Seite, ist die Situation bereits lebensbedrohlich. In einem solchen Fall sollte der Beobachter umgehend die Polizei informieren und das Auto öffnen lassen. Dem Tierbesitzer droht dann eine Strafe wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Als Erste Hilfe-Maßnahme wickelt man das Tier am besten in feuchte, kalte Tücher. Das Einflößen von Wasser darf erst später erfolgen. Auch mittels eines Gartenschlauchs kann gekühlt werden. Der nächste Weg sollte der zum Tierarzt sein, jedoch, wenn möglich, nur im klimatisierten Auto.

Wir wünschen euch und euren Tieren einen wunderbaren Sommertag! 🌞🍦🌻

Der Friedhof - stilles Grab für Eichhörnchen


Ausstieghilfe in einem Friedhofsbecken. Foto: © aktion tier Eichhörnchenhilfe
Wer schon mal einen Friedhof besucht hat, dem mag es aufgefallen sein: Um den Besuchern die Grabpflege zu erleichtern und Gießwasser bereitzustellen, stehen je nach Größe des Friedhofs bis zu 100 Wasserbecken auf dem Gelände. Diese sind unterschiedlich hoch gefüllt. Es bedienen sich jedoch nicht nur Menschen an dem Wasser. Es zieht auch die dort lebenden Tiere an, und die Wasserbecken werden für sie schnell zur Todesfalle.

Durstige Eichhörnchen, Vögel und andere Kleintiere rutschen am Rand schnell ab. Friedhofsbesucher berichteten, dass sie sogar schon eine ertrunkene Katze in einem Becken fanden. Die Tiere im Becken können sich an der glatten Wand nicht hochziehen und kämpfen in dem Wasser um ihr Leben – ein entsetzlicher Todeskampf, wenn nicht gerade ein Besucher helfend eingreifen kann. Wenn Muttertiere, deren Junge im Nest auf sie warten, ertrinken, stirbt der ganze Wurf mit ihnen.
Solltet ihr Wasserbecken auf Friedhöfen vorfinden, gefüllt oder auch nicht, packt als Ersthilfemaßnahme einen dicken Stock hinein. Er sollte möglichst oben aus dem Becken herausragen.
Falls eine Ausstieghilfe bereits vorhanden ist, belasst sie dort, sie kann Leben retten - auch, wenn kaum Wasser im Becken ist.

Außerdem könnt ihr Tonschalen aufstellen und mit Wasser füllen. Das hilft allen Tieren, z.B. auch Igeln, und vermeidet, dass durstige Tiere auf der Suche nach Wasser in die Becken klettern.
Die aktion tier Eichhörnchenhilfe engagiert sich seit Längerem dafür, etwas auf den Friedhöfen zu ändern. Den ganzen Bericht dazu, weitere Tipps und Hinweise lest ihr hier: https://www.aktiontier.org/themen/wildtiere/saeugetiere/eichhoernchen/der-friedhof-stilles-grab-fuer-eichhoernchen/



Hunde und Katzen rechtzeitig vor dem Urlaub an Transportboxen gewöhnen

Foto: © aktion tier, Ursula Bauer
Der Sommer naht und damit die Urlaubszeit. Nicht selten möchten Hunde- und Katzenbesitzer ihr geliebtes Haustier mit auf die Reise nehmen. Das geht meistens nur in einer Transportbox, an welche man das Tier am besten bereits einige Wochen vor Urlaubsbeginn langsam und mit viel Geduld gewöhnen sollte.

Polstert als erstes die zu Hause aufgestellte Box mit einem Kissen aus und legt eine Leckerei und das Lieblingsspielzeug hinein. Bei Boxen, deren Deckel entfernt werden kann, sollte man das Training zunächst nur mit dem Unterteil beginnen. Geht die Katze oder der Hund gerne und freiwillig in die neue Behausung, kann man den Deckel wieder aufsetzen. Die Tür der Box sollte am Anfang immer offen stehen, damit das Tier diese jederzeit verlassen kann. Hat sich Ihr Vierbeiner auch an diese Situation gut gewöhnt und liegt ruhig und entspannt in der Box, können Sie zunächst die Tür für wenige Sekunden schließen – die Dauer der geschlossenen Tür verlängern Sie nun nach und nach. Loben und Belohnen ist immer sehr wichtig, damit das Haustier die Transportbox positiv verknüpft und immer wieder gerne aufsucht.

Wer eine Flugreise plant, sollte das Training bei geschlossener Tür fortsetzen. Um den Lärm und das zu erwartende Geruckel im Flugzeug zu simulieren, kann man vorsichtig an der Box rütteln und zum Beispiel den Staubsauger im Hintergrund laufen lassen. Aber bitte alles immer erst sehr behutsam, damit die vorherigen Trainingserfolge nicht wieder zu Nichte gemacht werden.

Auch bei der Wahl der Transportbox gilt es, einiges zu berücksichtigen. Für Flugreisen beispielsweise sollte man sich unbedingt vor dem Kauf die Richtlinien der entsprechenden Fluggesellschaft ansehen, da diese von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich ausfallen können. Auch bei einer Reise mit dem Zug empfiehlt es sich, die Beförderungsbedingungen zu kennen. Für die Fahrt mit dem Auto ist man bei der Wahl der richtigen Box etwas freier, sollte aber unbedingt auf die richtige Größe achten.

Als Grundsatz gilt: Das Tier muss in der Box stehen, sich ungehindert umdrehen und bequem liegen können. Bitte denkt bei der Berechnung der Größe daran, dass die Box auch noch mit einer Decke oder einem Kissen ausgepolstert wird. Bei Hunden ist es am sinnvollsten, den Vierbeiner zum Kauf mitzunehmen und verschiedene Größen auszuprobieren.
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Mehr Tipps rund um Reise und Urlaub: https://www.aktiontier.org/themen/reise-und-urlaub/uebersicht/

Muss man Katzen die Ohren reinigen?

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Nein. Von Hause aus muss man Katzen die Ohren nicht reinigen. Das liegt daran, dass sie gut belüftete Stehohren haben und keinen so langen Gehörgang. Diese anatomischen Voraussetzungen bieten Keimen und Parasiten eher kein gutes Milieu.
Wenn sich die Katze aber trotzdem eine Ohrinfektion eingefangen hat (was durchaus vorkommt), dann ist es mit einer Behandlung meist nicht getan, sondern dann muss über Wochen gereinigt werden.
Erkennen tut der Besitzer eine Infektion daran, dass er braune, stinkende, schmierige Beläge im Ohr sieht und/oder die Katze sich im Kopfbereich häufig mit den Pfoten kratzt und sie dadurch auch mal Wunden am Kopf hat. Meist handelt es sich dann um Milben, Bakterien oder Hefepilze. In diesem Fall solltet ihr immer den Rat eures Tierarztes einholen.
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Bei Hundeohren verhält es sich anders:https://www.aktiontier.org/presse/pressemitteilungen/artikel/datum/2016/09/hundeohren-brauchen-pflege/

Haben es Bio-Rinder eigentlich besser?

Foto: © Ursula Bauer
Viel Menschen kaufen Bioprodukte vom Rind, z.B. Biomilch oder Biofleisch. Ein Grund dafür kann sein, dass man sich bei Bioprodukten eine tierfreundlichere Haltung verspricht. Doch haben Bio-Rinder wirklich ein angenehmeres Leben?

Die Antwort lautet: JEIN.


Es gibt wichtige positive Aspekte im Vergleich zur konventionellen Rinderhaltung. So schreibt die geltende EU-Ökoverordnung beispielsweise vor, dass Kühen, Kälbern, Jung- und Mastvieh grundsätzlich Auslauf im Winter (im Laufstall oder im Freien) und Weidegang im Sommer gewährt werden muss. Außerdem ist für reichlich Tageslicht und eine natürliche Belüftung im Stall zu sorgen. Die einzelnen Abteilungen zur Tierhaltung (Buchten) dürfen nur zu maximal 50% mit Spaltenböden belegt sein. Den Bio-Rindern steht ungehinderter Zugang zu Fressplatz und Tränke sowie ein trockener, eingestreuter Liegebereich zu. Der Einsatz zugekaufter konventioneller Futtermittel ist untersagt. Des Weiteren müssen festgelegte Mindestgrößen für Stall- und Auslaufflächen eingehalten werden. Diese betragen beispielsweise für eine Milchkuh mindestens 6,0qm Stallfläche und mindestens 4,5qm Auslauffläche.

ABER: Es gibt auch in der Bio-Rinderhaltung zahlreiche Ausnahmen und Teilaspekte, die nachdenklich machen. So dürfen beispielsweise Mastrinder in Ökobetrieben während der Endmast bis zu maximal 3 Monaten ausschließlich im Stall gehalten werden. Des Weiteren dürfen gemäß Öko-Verordnung eigentlich seit Anfang 2014 keine Rinder mehr in Anbindung gehalten werden. Ausgenommen von diesem Verbot sind jedoch sehr kleine Bio-Betriebe, wenn die Tiere sowohl Sommerweidegang als auch zwei Mal pro Woche Winterauslauf haben. Auch ist in der ökologischen Rinderhaltung die künstliche Besamung gestattet. Zwar ist das routinemäßige Enthornen gemäß EU-Ökoverordnung verboten, kann jedoch zum Beispiel aus „Sicherheitsgründen“ von der zuständigen Behörde fallweise erlaubt werden und muss immer unter Betäubung durchgeführt werden. Derartige Ausnahmegenehmigungen zum Enthornen scheinen häufig erteilt zu werden, denn Experten behaupten, dass in fast der Hälfte der Bio-Milchkuh-Herden die Kühe enthornt werden. Lediglich in Betrieben, die dem Bioverband `Demeter` angeschlossen sind, sollen fast alle Kühe Hörner tragen.

Auch Bio- Milchkühe werden einer permanenten Schwangerschaft unterzogen, damit sie, wie alle anderen Milchkühe, an ca. 305 Tagen im Jahr gemolken werden können. Die Milchleistung von Biokühen ist mit durchschnittlich 6.000 Liter jährlich (also knapp 20 Liter täglich) nur wenig niedriger als die von „normalen“ Milchkühen. Was bedeutet, dass auch die körperlichen Belastungen und Gesundheitsrisiken mit denen konventionell gehaltener Milchkühe vergleichbar sind. Und natürlich werden auch in der Bio-Landwirtschaft Mutterkuh und Kalb kurze Zeit nach der Geburt getrennt.
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Mehr zum Thema Rinderhaltung und unserer Info-Kampagne "Rinder- Wahnsinn: Wie Kühe, Kälber und Mastrinder leiden" und was ihr selbst für Rinder tun könnt erfahrt ihr hier: https://www.aktiontier.org/kampagnen/rinder-wahnsinn/

Zierblumen: schön, doch oft giftig für Katzen

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Tulpen, Narzissen und Lilien schmücken unsere Tische und Fensterbänke. Doch Vorsicht – für Zierblumen interessieren sich auch unsere Katzen, obwohl diese für sie oft giftig sind.

Katzen können von Natur aus nicht unterscheiden, was sie fressen dürfen und was nicht. Je nach Pflanzenart können schon kleine Mengen reichen, um eine Vergiftung auszulösen.

So genügt beispielsweise der bloße Blütenstaub von Lilien, um bei Katzen ein Nierenversagen hervorzurufen. Steht ein Strauß Lilien in der Wohnung, fällt bei jeder Bewegung ein bisschen Blütenstaub herunter. Landet der im Katzenfell und der Stubentiger putzt sich danach, ist es schon passiert.

Unser Tipp: Besser ihr sorgt dafür, dass für Katzen giftige Blumen und Pflanzen erst gar nicht in die Wohnung gelangen. Margeriten, Gänseblümchen oder Weidenkätzchen sind auch hübsch anzusehen und für Katzen ungefährlich.

Taurin - lebenswichtig für Katzen!


Foto: © Ursula Bauer

Bei der Eiweißversorgung von Katzen darf die lebensnotwendige Aminosäure Taurin nicht fehlen, die natürlicherweise vor allem in Mäusen vorkommt (pro
100 g Maus 240 mg Taurin).

Der Katzenorganismus kann Taurin nicht selbst herstellen und muss den Stoff daher mit der Nahrung aufnehmen. Die erforderliche Menge ist relativ hoch und soll gemäß unterschiedlicher Experten zwischen 250-500 mg täglich liegen.

Ein Mangel an Taurin soll unter anderem zu Herzerkrankungen
sowie Hirn- und Netzhautschäden führen. Körperliche Probleme durch Überdosierungen sind dagegen nicht bekannt.

Außer in Mäusen ist auch in anderen Fleischsorten Taurin enthalten – vor allem in Herz- und Muskelfleisch, allerdings bei weitem nicht so viel und auch nur im rohen Zustand. Das Fleisch in Dosenfutter ist jedoch immer gegart, daher wird
selbst hochwertigem Futter mit hohem Fleischanteil in der Regel Taurin zugesetzt. Auf den meisten Katzenfutter-Verpackungen steht Taurin als Zusatzstoff.

Wir empfehlen euch darauf zu achten, dass Taurin in dem von euch gefütterten Katzenfutter vorhanden ist. #tierliebegehtdurchdenmagen

Unsere aktuelle Aufklärungskampagne dreht sich rund um die Fütterung von Katzen und Hunden: https://www.aktiontier.org/kampagnen/tierliebe-geht-durch-den-magen/