Erstes Krematorium für Pferde in Deutschland eröffnet



Foto: © aktion tier e.V.
Bislang war es in der Bundesrepublik verboten, Pferde einäschern zu lassen. Dem Pferdefreund blieb nichts anderes übrig, als seinen geliebten Vierbeiner nach dessen Tod in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt zu entsorgen.

Eine Vorstellung, die viele Pferdeliebhaber mit Grauen erfüllte. Erlangt doch auch das Pferd – genau wie Hund und Katze – nach Jahren des Zusammenlebens den Status eines Familienmitgliedes. Nur zu verständlich, dass Pferdebesitzer den Wunsch hegen, dass mit dem Körper des verstorbenen Tieres pietätvoll umgegangen wird.

Hunde und Katzen dürfen hierzulande schließlich schon seit Jahren kremiert werden. Das Gesetz, dass das Einäschern von Ponys und Pferden bisher verboten hat, wurde im Frühjahr dieses Jahres geändert. Kurz darauf begann ein Ehepaar in Schwäbisch Hall mit dem Bau des ersten Krematoriums für Pferde. Der Bedarf dafür ist mit ziemlicher Sicherheit da. Schätzungen zufolge wurden jedes Jahr mehrere hundert tote Pferde in die Niederlande oder die Schweiz verbracht, um sie dort kremieren zu lassen. In diesen Ländern ist die Einäscherung von Pferdekörpern schon länger legal.
Günstig ist diese Art des Abschieds allerdings nicht. Je nach Gewicht des Pferdekörpers fallen Kosten im Rahmen von 2000 bis 3500 Euro für die Verbrennung an. Sie dauert mehrere Stunden. Das Krematorium bietet darüber hinaus an, die Tiere abzuholen. Nach der Einäscherung darf der Besitzer die Asche seines Vierbeiners sogar in einer Urne mit nach Hause nehmen. Bei einer menschlichen Kremierung ist das nicht erlaubt. Mit der Asche des Pferdes kann er dann machen, was er möchte. Auf der Koppel verstreuen, ins häusliche Regal stellen oder unter einem Baum vergraben. Ganz wie es seinen Vorstellungen vom Abschied seines geliebten Freundes entspricht.

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