Hunde und Katzen rechtzeitig vor dem Urlaub an Transportboxen gewöhnen

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Der Sommer naht und damit die Urlaubszeit. Nicht selten möchten Hunde- und Katzenbesitzer ihr geliebtes Haustier mit auf die Reise nehmen. Das geht meistens nur in einer Transportbox, an welche man das Tier am besten bereits einige Wochen vor Urlaubsbeginn langsam und mit viel Geduld gewöhnen sollte.

Polstert als erstes die zu Hause aufgestellte Box mit einem Kissen aus und legt eine Leckerei und das Lieblingsspielzeug hinein. Bei Boxen, deren Deckel entfernt werden kann, sollte man das Training zunächst nur mit dem Unterteil beginnen. Geht die Katze oder der Hund gerne und freiwillig in die neue Behausung, kann man den Deckel wieder aufsetzen. Die Tür der Box sollte am Anfang immer offen stehen, damit das Tier diese jederzeit verlassen kann. Hat sich Ihr Vierbeiner auch an diese Situation gut gewöhnt und liegt ruhig und entspannt in der Box, können Sie zunächst die Tür für wenige Sekunden schließen – die Dauer der geschlossenen Tür verlängern Sie nun nach und nach. Loben und Belohnen ist immer sehr wichtig, damit das Haustier die Transportbox positiv verknüpft und immer wieder gerne aufsucht.

Wer eine Flugreise plant, sollte das Training bei geschlossener Tür fortsetzen. Um den Lärm und das zu erwartende Geruckel im Flugzeug zu simulieren, kann man vorsichtig an der Box rütteln und zum Beispiel den Staubsauger im Hintergrund laufen lassen. Aber bitte alles immer erst sehr behutsam, damit die vorherigen Trainingserfolge nicht wieder zu Nichte gemacht werden.

Auch bei der Wahl der Transportbox gilt es, einiges zu berücksichtigen. Für Flugreisen beispielsweise sollte man sich unbedingt vor dem Kauf die Richtlinien der entsprechenden Fluggesellschaft ansehen, da diese von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich ausfallen können. Auch bei einer Reise mit dem Zug empfiehlt es sich, die Beförderungsbedingungen zu kennen. Für die Fahrt mit dem Auto ist man bei der Wahl der richtigen Box etwas freier, sollte aber unbedingt auf die richtige Größe achten.

Als Grundsatz gilt: Das Tier muss in der Box stehen, sich ungehindert umdrehen und bequem liegen können. Bitte denkt bei der Berechnung der Größe daran, dass die Box auch noch mit einer Decke oder einem Kissen ausgepolstert wird. Bei Hunden ist es am sinnvollsten, den Vierbeiner zum Kauf mitzunehmen und verschiedene Größen auszuprobieren.
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Mehr Tipps rund um Reise und Urlaub: https://www.aktiontier.org/themen/reise-und-urlaub/uebersicht/

Muss man Katzen die Ohren reinigen?

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Nein. Von Hause aus muss man Katzen die Ohren nicht reinigen. Das liegt daran, dass sie gut belüftete Stehohren haben und keinen so langen Gehörgang. Diese anatomischen Voraussetzungen bieten Keimen und Parasiten eher kein gutes Milieu.
Wenn sich die Katze aber trotzdem eine Ohrinfektion eingefangen hat (was durchaus vorkommt), dann ist es mit einer Behandlung meist nicht getan, sondern dann muss über Wochen gereinigt werden.
Erkennen tut der Besitzer eine Infektion daran, dass er braune, stinkende, schmierige Beläge im Ohr sieht und/oder die Katze sich im Kopfbereich häufig mit den Pfoten kratzt und sie dadurch auch mal Wunden am Kopf hat. Meist handelt es sich dann um Milben, Bakterien oder Hefepilze. In diesem Fall solltet ihr immer den Rat eures Tierarztes einholen.
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Bei Hundeohren verhält es sich anders:https://www.aktiontier.org/presse/pressemitteilungen/artikel/datum/2016/09/hundeohren-brauchen-pflege/

Haben es Bio-Rinder eigentlich besser?

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Viel Menschen kaufen Bioprodukte vom Rind, z.B. Biomilch oder Biofleisch. Ein Grund dafür kann sein, dass man sich bei Bioprodukten eine tierfreundlichere Haltung verspricht. Doch haben Bio-Rinder wirklich ein angenehmeres Leben?

Die Antwort lautet: JEIN.


Es gibt wichtige positive Aspekte im Vergleich zur konventionellen Rinderhaltung. So schreibt die geltende EU-Ökoverordnung beispielsweise vor, dass Kühen, Kälbern, Jung- und Mastvieh grundsätzlich Auslauf im Winter (im Laufstall oder im Freien) und Weidegang im Sommer gewährt werden muss. Außerdem ist für reichlich Tageslicht und eine natürliche Belüftung im Stall zu sorgen. Die einzelnen Abteilungen zur Tierhaltung (Buchten) dürfen nur zu maximal 50% mit Spaltenböden belegt sein. Den Bio-Rindern steht ungehinderter Zugang zu Fressplatz und Tränke sowie ein trockener, eingestreuter Liegebereich zu. Der Einsatz zugekaufter konventioneller Futtermittel ist untersagt. Des Weiteren müssen festgelegte Mindestgrößen für Stall- und Auslaufflächen eingehalten werden. Diese betragen beispielsweise für eine Milchkuh mindestens 6,0qm Stallfläche und mindestens 4,5qm Auslauffläche.

ABER: Es gibt auch in der Bio-Rinderhaltung zahlreiche Ausnahmen und Teilaspekte, die nachdenklich machen. So dürfen beispielsweise Mastrinder in Ökobetrieben während der Endmast bis zu maximal 3 Monaten ausschließlich im Stall gehalten werden. Des Weiteren dürfen gemäß Öko-Verordnung eigentlich seit Anfang 2014 keine Rinder mehr in Anbindung gehalten werden. Ausgenommen von diesem Verbot sind jedoch sehr kleine Bio-Betriebe, wenn die Tiere sowohl Sommerweidegang als auch zwei Mal pro Woche Winterauslauf haben. Auch ist in der ökologischen Rinderhaltung die künstliche Besamung gestattet. Zwar ist das routinemäßige Enthornen gemäß EU-Ökoverordnung verboten, kann jedoch zum Beispiel aus „Sicherheitsgründen“ von der zuständigen Behörde fallweise erlaubt werden und muss immer unter Betäubung durchgeführt werden. Derartige Ausnahmegenehmigungen zum Enthornen scheinen häufig erteilt zu werden, denn Experten behaupten, dass in fast der Hälfte der Bio-Milchkuh-Herden die Kühe enthornt werden. Lediglich in Betrieben, die dem Bioverband `Demeter` angeschlossen sind, sollen fast alle Kühe Hörner tragen.

Auch Bio- Milchkühe werden einer permanenten Schwangerschaft unterzogen, damit sie, wie alle anderen Milchkühe, an ca. 305 Tagen im Jahr gemolken werden können. Die Milchleistung von Biokühen ist mit durchschnittlich 6.000 Liter jährlich (also knapp 20 Liter täglich) nur wenig niedriger als die von „normalen“ Milchkühen. Was bedeutet, dass auch die körperlichen Belastungen und Gesundheitsrisiken mit denen konventionell gehaltener Milchkühe vergleichbar sind. Und natürlich werden auch in der Bio-Landwirtschaft Mutterkuh und Kalb kurze Zeit nach der Geburt getrennt.
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Mehr zum Thema Rinderhaltung und unserer Info-Kampagne "Rinder- Wahnsinn: Wie Kühe, Kälber und Mastrinder leiden" und was ihr selbst für Rinder tun könnt erfahrt ihr hier: https://www.aktiontier.org/kampagnen/rinder-wahnsinn/