Foto: © Ursula Bauer |
Dieser Patient hatte bei einem nächtlichen Freigang einen Kühlschrankmagneten ergattert und ihn - wie es sich für einen Hamster gehört - in der Backe verstaut. Nachdem das Tier zurück in den heimatlichen Käfig aus Drahtgitter verbracht worden war, entfaltete der Magnet seine Wirkung. Gut verstaut in der Hamsterbacke, wurde er von den Eisenstäben des Gitterkäfigs angezogen. Damit saß der arme Hamster samt Magnet in der Backentasche fest und konnte weder vornoch zurück. Zu stark war die magnetische Anziehungskraft, als dass das Tierchen sie hätte überwinden können. Deshalb musste er in ein- und derselben Position ausharren. An Fressen war schon gar nicht zu denken. Die Besitzerin brachte das arme Geschöpf mit Käfig in die Praxis. Dort geschah das Wunder. Kaum aus dem Käfig gehoben war das Hamsterchen munter und begann das angebotene Futter sofort zu fressen. Die im Anschluss durchgeführte gründliche Untersuchung brachte Klarheit. Ein runder Magnetsticker steckte in der Hamsterbacke. Das Geheimnis war gelüftet.
Das ist kein Einzelfall! Immer wieder nehmen in der Wohnung gehaltene Hamster Fremdkörper auf, die ihnen nicht bekommen. Daher sollte bei Hamstern, sobald sie auffällig werden, immer auch die Backentasche vom Tierarzt oder vom Besitzer, so er es denn kann, mit untersucht werden. Immerhin können Hamster bis zu zwanzig Gramm Material pro Backenseite unterbringen. Da ist von Plastikspielzeug bis zum Küchenmagneten alles drin – im wahrsten Sinne des Wortes.
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