Der Igel erkundet seine neue Umgebung. Foto: © Ursula Bauer |
------ WICHTIG ------
Nur in absoluten Ausnahmefällen wie diesem ist eine Umsiedelung gerechtfertigt und sinnvoll. Wer einen Igel wahllos einsammelt, nur weil er das Gefühl hat, das Tier sei in der Stadt fehl am Platz, handelt tierschutzwidrig und tut dem kleinen Outdoor-Profi auch keinen Gefallen. Igel sind sogenannte Kulturfolger, die heute vorrangig in der Nähe des Menschen zum Beispiel in den begrünten Randbereichen von Siedlungen sowie in Gärten und Parks leben. Jeder Igel hat ein festes Revier, in dem er lebt und auf Nahrungssuche geht und aus dem man ihn niemals ohne triftigen Grund herausreichen sollte. Es ist völlig normal, dass uns die Tiere auch ab und an in der Stadt begegnen. Sie müssen nicht automatisch „gerettet“ werden.
Unserem Igel drohte an der Straße unmittelbare Gefahr und es befanden sich in der näheren Umgebung weder Gärten noch eine Grünanlage, wohin wir das Tier hätten bringen können, daher gab es keine andere Lösung als die Umsiedelung.
Außer in akuten Gefahrensituationen sollte man helfen, wenn:
- Der Igel verletzt und/oder offensichtlich krank ist
- Igelsäuglinge mit geschlossenen Augen, die sich tagsüber außerhalb des Nestes befinden
- Untergewichtige Tiere (Mindestgewicht Anfang November: Jungigel ca. 500g, Alttiere ca. 1.000g)
- Igel, die bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke für längere Zeit draußen herumlaufen
Laien können oft nicht beurteilen, ob sich ein Igel in einer akuten Notsituation befindet. Wir empfehlen daher, vor einer auch noch so gut gemeinten `Rettungsaktion` mit einem Igelexperten zum Beispiel von aktion tier zu sprechen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen