Berlin / Meißen, 01.02.2013. Nachdem am 29. Januar 9 tote Schafe auf einer Weide bei Moritzburg entdeckt worden waren, hatte aktion tier die Tierhalterin, eine ortsansässige Ärztin, wegen Tierquälerei angezeigt und das Veterinäramt gebeten, die verbliebenen 5 Schafe zu beschlagnahmen. Heute haben Polizei und Amtstierärzte die Tiere eingezogen und in die Obhut von Mario Assmann vom Tierschutzcentrum Meißen gegeben. „Als wir auf die Weide kamen ist eines der 5 völlig ausgemergelten und entkräfteten Schafe vor unseren Augen zusammengebrochen und trotz intensiver Wiederbelebungsversuche gestorben“, erzählt Mario Assmann.
Bereits am Abend des 29. Januar waren 3 der Schafskadaver behördlich
konfisziert worden, um sie obduzieren zu lassen. Nun steht fest, dass die Schafe
aufgrund einer Fehlernährung gestorben sind. Im Magen der toten Schafe befanden
sich außerdem Plastik- und Folienteilchen. Die hungrigen Tiere hatten
anscheinend alles gefressen, was ihnen von die Mäuler kam. „Eine schafgerechte
Fütterung muss in erster Linie aus einwandfreiem Strukturfutter wie Heu
bestehen. Falsches oder verschmutztes Futter kann schnell zu lebensbedrohlichen
Verdauungsstörungen führen“, sagt Diplom-Biologin Ursula Bauer. Die
Tierschützer hatten am 29. Januar auf der Weide lediglich verdorbene
Gemüsereste auf einem zugekoteten Futterplatz gefunden. „Wenn die Schafe über
einen längeren Zeitraum hinweg ausschließlich mit verschmutzen Gemüseabfällen
gefüttert wurden ist es kein Wunder, dass 9 der Tiere gestorben sind“, sagt
Ursula Bauer von aktion tier. Wahrscheinlich haben die Tiere aufgrund der
schlechten hygienischen Zustände auch Bakterien, Pilze und Krankheitserreger
mit der Nahrung aufgenommen. Ihr Tod war sicherlich sehr schmerz- und qualvoll.
Die Halterin hat nicht bemerkt, dass ihre Tiere unter Blähungen, Koliken und
Durchfall litten. Kein Tierarzt kam ihnen zu Hilfe.
Auch die seitens des Veterinäramts bereits am 29. Januar verfügten Auflagen hat die Halterin nicht erfüllt. So wurde für die zu dem Zeitpunkt noch 5 lebenden Schafe weder Heu herangeschafft noch der als Stall fungierende Wohnwagen gereinigt und mit Stroh ausgelegt.
Heute folgte nun die behördliche Beschlagnahmung. aktion tier und das Tierschutzcentrum Meißen sind glücklich und dankbar, dass das Veterinäramt in diesem Tierschutzfall so schnell und kompetent gehandelt hat! „Für das eine Schaf kam leider jede Hilfe zu spät aber wir hoffen, dass wir die anderen 4 durchbringen können“, sagt Mario Assmann, der die Tiere ins Tierschutzcentrum nach Meißen geholt hat. Sie sind vorläufig in einer Quarantänestation isoliert von anderen Tieren untergebracht, werden tierärztlich versorgt und erhalten erst einmal ausschließlich hochwertiges Heu, bis sich ihr Gesundheitszustand gebessert hat. „Wir gehen davon aus, dass gegenüber der verantwortungslosen Halterin ein Tierhalteverbot ausgesprochen wird und verfolgen natürlich unsere Strafanzeige, damit der Tod der insgesamt 10 Schafe zumindest rechtliche Konsequenzen hat“, so Ursula Bauer von aktion tier abschließend. (Wir bedanken uns bei
TeleNewsNetwork für das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.)
aktion tier – menschen für tiere e.V. ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.
Weitere Informationen bei:
Diplom-Biologin Ursula Bauer, aktion tier - Geschäftsstelle Berlin, Tel.: 030-30103831 (Berlin@aktiontier.org),
Mario Assmann, Tierschutzcentrum Meißen, Tel.: 03521 – 730169 (Tierheim-Winkwitz@web.de)
aktion tier – menschen für tiere e.V.
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