In Moritzburg beschlagnahmtes Schaf bringt im Tierschutzcentrum Meißen Lämmchen zur Welt


Foto: Ursula Bauer/ aktion tier
Berlin / Meißen, 05.03.2013. Eines der in Moritzburg aus schlechter Haltung geretteten Schafe hat im Tierschutzcentrum Meißen am Wochenende ein Lamm zur Welt gebracht. Der kleine Schafbock wurde auf den Namen „Wölkchen“ getauft. „Wölkchen ist zwar sehr zart aber er trinkt eifrig bei seiner Mutter und wir hoffen, dass er groß und stark wird“, sagt Mario Assmann vom Tierschutzcentrum Meißen. Die Geburt dieses Lamms ist etwas ganz Besonderes, da bereits zwei der beschlagnahmten Schafe in den vergangenen Wochen Totgeburten erlitten hatten.

„Dass die beiden Schafe tote Lämmer zur Welt brachten ist auf die äußerst mangelhafte Ernährung durch die Besitzerin, eine in Moritzburg ansässige Ärztin, zurückzuführen“, erklärt Ursula Bauer von aktion tier.

Durch Unterernährung wird die Adrenalindrüse des Muttertieres aktiviert. Dadurch wiederum steigt der Cortisolspiegel des Fötus. Cortisol ist ein körpereigenes Stresshormon, welches normalerweise erst vor der Geburt gebildet wird.

„Steigt der Cortisolspiegel des ungeborenen Lamms aufgrund der Unterernährung der Mutter zu früh an, führt dies zur viel zu frühen Einleitung der Geburt“, so Diplom-Biologin Ursula Bauer. Das Lamm kommt dann unterentwickelt oder stark missgebildet und in der Regel tot zur Welt.

Wie aktion tier berichtete, waren Ende Januar 2013 insgesamt 9 tote Schafe auf einer Weide bei Moritzburg entdeckt worden. Kurz darauf hatte das Veterinäramt die überlebenden 5 Schafe beschlagnahmt und in die Obhut des aktion tier-Tierschutzcentrums in Meißen gegeben.

Foto: Ursula Bauer/ aktion tier
Eines der verbliebenen Tiere starb noch vor Ort, die 4 geretteten Schafe erholten sich jedoch allmählich dank der guten Pflege im Tierschutzcentrum.

Die Obduktion der toten Weideschafe hatte ergeben, dass die Tiere komplett unterernährt waren. Sogar das Herzfett war vollständig abgebaut. „Dieses Fettdepot wird erst kurz vor dem Verhungern als letztes vom Körper abgebaut“, sagt Diplom-Biologin Ursula Bauer. Auch die verbliebenen Schafe wären in Kürze gestorben.

Die sehr menschenscheuen Moritzburger Schafe haben viel Leid erfahren, welches wir nicht ungeschehen machen können. Wir können ihnen nun ein artgerechtes Leben bieten, aber die schlechten Erfahrungen und körperlichen Entbehrungen haben für immer ihre Spuren bei den Tieren hinterlassen. „Wölkchen ist in all dem Elend ein Lichtblick und Symbol für einen neuen Anfang. Wir werden dafür sorgen, dass der kleine Bock ohne Angst und Hunger aufwachsen und sein Leben in vollen Zügen genießen kann“, so Mario Assmann abschließend.

aktion tier – menschen für tiere e.V. ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.

Weitere Informationen bei:
Diplom-Biologin Ursula Bauer,
aktion tier-Geschäftsstelle Berlin,
Tel.: 030-30103831, (Berlin@aktiontier.org),

Mario Assmann, Tierschutzcentrum Meißen,
Tel.: 03521 730169 (Tierheim-Winkwitz@web.de).

aktion tier – menschen für tiere e.V.
Pressestelle
Kaiserdamm 97
14057 Berlin
Tel.: 030-301038-31
Fax: 030-301038-34
www.aktiontier.org
info@aktiontier-pressestelle.org

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen