Wildtiere im Winter bitte nicht stören


© Ursula Bauer

Unsere Wildtiere haben unterschiedliche Strategien entwickelt, um den Winter zu überstehen: manche halten Winterruhe oder Winterschlaf, andere ziehen in den Süden. Alle größeren Säugetiere wie Rehe, Hirsche, Wildschweine oder Hasen bleiben jedoch auch in der frostigen Jahreszeit durchgängig aktiv. Um den kalten und nahrungsarmen Winter zu überstehen,... schaltet ihr Organismus in eine Art „Energiesparmodus“ um, wobei die Körpertemperatur gesenkt und die Herzschlagfrequenz verringert wird.. Diese Tiere nehmen im Winter nur noch etwa 50% der sonst üblichen Futtermenge auf und zehren von den Fettreserven, die sie im Sommer und Herbst aufgebaut haben. Außerdem bewegen sie sich möglichst wenig und legen täglich längere Ruhezeiten ein.

Werden Wildtiere im Winter zu energieraubenden Aktionen wie etwa eine Flucht durch tiefen Schnee gezwungen, schaltet ihr Körper vom Sparmodus auf körperliche Höchstleitung um, was sehr viel Energie verbraucht. Dieser Energieverlust schwächt die Wildtiere und macht sie anfälliger für Krankheiten. Auch werden durch Störungen Stresshormone ausgeschüttet, die gesundheitsschädigend sind. Häufige, durch unachtsame Spaziergänger und Wintersportler oder freilaufende Hunde provozierte Fluchten führen nicht selten zum Tod durch Erschöpfung oder Verhungern.

aktion tier bittet daher alle Naturfreunde, im Winter besondere Rücksicht auf die Wildtiere zu nehmen. Halten Sie Ihre Hunde in freier Natur bitte an der Leine. Selbst wenn die Vierbeiner nicht aktiv jagen, rufen sie dennoch bei Wildtieren einen besonders starken Fluchtreflex hervor. Denn Hunde ähneln den früher häufigen, natürlichen Feindes des Wildes, z.B. Luchs und Wolf.

Spaziergänger und Natursportler sollten im Winter grundsätzlich auf den Wegen oder oft befahrenen Skirouten bleiben. Unsere Wildtiere sind daran gewöhnt, dass sich in diesen Arealen Menschen aufhalten. Dagegen werden sie durch `Querfeldein- Geher` in ihren Ruhezonen aufgeschreckt und zu unnötigen Fluchten gezwungen, die sie vielleicht mit dem Leben bezahlen müssen.

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