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Wespen mögen Süßes © Ursula Bauer |
Vor allem im Hochsommer sind Wespen vorrangig dort anzutreffen, wo
süße Speisen zu finden sind. Sie umschwirren uns im Biergarten, in der
Bäckerei, beim Picknick oder im Freibad und versetzen viele Menschen in
regelrechte Panik. Man sollte jedoch ruhig bleiben und niemals wild nach
den schwarz-gelb-gestreiften Insekten schlagen. Das macht die Wespen
nur angriffslustig und erhöht die Gefahr, tatsächlich gestochen zu
werden. Auch Wegpusten ist keine gute Idee, da das im Atem enthaltene
Kohlendioxyd die Tiere zusätzlich aggressiv macht. Besser ist, ruhig zu
bleiben und die Wespe mit einer langsamen Handbewegung in der Luft
`wegzuschieben`. Kommt es doch einmal zu einem Stich, ist dieser zwar
schmerzhaft, jedoch nur dann gefährlich, wenn er den Hals oder
Rachenraum trifft oder eine entsprechende Allergie vorliegt.
Von den elf in Deutschland vorkommenden staatenbildenden Wespenarten
sind nur die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe
(Vespula vulgaris) an süßen Speisen und Getränken interessiert. Um ihre
Brut aufzuziehen benötigen sie außerdem tierisches Protein und knabbern
daher auch gerne an Grillfleisch oder Wurstwaren. Die übrigen neun Arten
meiden Menschen und Lebensmittel. Um Wespen fern zu halten, sollte man
Abfalleimer gut verschließen, Fallobst im Garten schnell einsammeln,
keine süßlichen Parfüms verwenden und im Freien auf den Verzehr von
zuckerhaltigen Speisen und Getränken verzichten. Oder man lockt die
Tiere zum Beispiel mit reifen Weintrauben, die man in einiger Entfernung
platziert, von der Gartenparty weg. Mit süßen Flüssigkeiten gefüllte
Wespenfallen, in denen die Insekten ertrinken, sind nicht nur grausam,
sondern auch unwirksam. Denn die sterbenden Wespen sollen Geruchsstoffe
freisetzen, die weitere Artgenossen anlocken.
Wespen sind
übrigens sehr nützliche Tiere, da sie zahlreiche Schadinsekten wie
Blattläuse und Spinnmilben fangen. Was besonders ängstlichen Menschen
ein Trost sein könnte: die Lebenserwartung dieser interessanten
Hautflügler ist sehr kurz. Im August ist das Wespenvolk am größten aber
bis Mitte Oktober sterben in der Regel alle Individuen bis auf die
Jungköniginnen, die überwintern und im Frühjahr alleine das neue Volk
gründen. Außerdem gehören Wespen zu den gemäß Bundesnaturschutzgesetz
und Bundesartenschutzverordnung besonders geschützten Tierarten.